Arbeitskreis Kermisdahl-Wetering
Der Arbeitskreis „Kermisdahl-Wetering“ im Klevischen Verein für Kultur und Geschichte / Freunde der Schwanenburg e.V. hat es sich zur Aufgabe gemacht, das landschaftsgestalterische, kulturhistorische Erbe des Fürsten Johann Moritz von Nassau-Siegen in Erinnerung zu rufen, zu erhalten und wiederherzustellen. Engagierte Bürger, Vereine und Behörden(-vertreter) unterstützen den Arbeitskreis bei seinen Vorhaben.
Seinen Namen führt der Arbeitskreis auf das die Landschaft prägende Gewässer unterhalb von Schwanenburg und Stadt Kleve zurück, den Kermisdahl, der in der einen Richtung in die Wetering, in die andere Richtung in den Spoykanal übergeht.
Der landschaftliche Kulturraum, der die Stadt Kleve und ihre Umgebung auszeichnet, wurde durch Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen, Statthalter des brandenburgisch-preußischen Kurfürsten Friedrich Wilhelm, in über dreißig Jahren von 1647 bis 1679 angelegt.





Die Gestaltung der Gärten
Die Gestaltung der Gärten – von der Schwanenburg Kleve (Prinzenhof und Lustgarten) bis hin zum Grabmal Fürst Johann Moritz‘ am Papenberg – war von großer Bedeutung für die damalige Entwicklung von ästhetischen beziehungsweise gartenkünstlerischen Vorstellungen. Bereits drei Tage nach seiner Ankunft in Kleve im Oktober 1647 ließ Johann Moritz den klevischen Bürgermeister zu sich bitten, um ihn darüber zu informieren, dass er die Stadt Kleve mit der Anlage eines Tiergartens (im Alten Park) und mit einem Lustgarten zu bereichern zu beabsichtige. Der Lustgarten war der erste künstliche Garten in wilder Natur Deutschlands. Die Anlage wurde im Anschluss zum Vorbild für andere deutsche und europäische Städte.
Heute ist das Gestaltungselement der Sichtachsen keine Besonderheit. Im 17. Jahrhundert war es jedoch revolutionär. Durch Johann Moritz können wir die frühesten Landschaftsachsen in der europäischen Landschaftsgestaltung dokumentieren.