Veranstalter: Klevischer Verein / Volkshochschule Kleve
Datum:
8. Oktober 2025 18:00 Uhr
Ort:
VHS Kleve, R. 101
Eintritt:
kostenfrei
Drei Experten beleuchten den „Neustart“ der Gesellschaft in unserer Region kurz nach der Befreiung 1945 aus der Perspektive der Rückkehrer. Die Referenten präsentieren neue Forschungsergebnisse und Erkenntnisse.
Helga Ullrich-Scheyda, Historikerin aus Kleve
„Wieder gut gemacht? Wiedergutmachung nach 1945.“
Der nationalsozialistische Terrorstaat hat unermessliches Unrecht angerichtet. War eine Rückkehr zur Normalität 1945 überhaupt möglich? Wie ging man mit den Opfern um? Die alliierten Besatzungsmächte und später die Bundesrepublik Deutschland entwickelten gesetzliche Regelungen zur Entschädigung der Betroffenen. Wie sahen diese Zahlungen in der Praxis aus? Beispiele aus der Region Kleve.
Jan Brauer, Historiker aus den Niederlanden
„Sich wieder begegnen – Erneuerte Grenzkontakte nach 1945“
Der Krieg hatte tiefe Wunden in der offenen Grenzgesellschaft hinterlassen, in der Niederländer und Deutsche sich seit viele Jahrzehnten gut kannten. Nach 1945 standen zunächst Aufarbeitung, Entnazifizierung und Wiederaufbau im Fokus. Erst allmählich wagte man es, sich für praktische Grenzfragen erneut zu begegnen. Der Vortrag beschreibt den schwierigen Prozess der Annäherung und die schrittweise Normalisierung der grenzüberschreitenden Beziehungen.
Katrin Bürgel, Stadtarchivarin Kleve
„Rückkehr zur Normalität und zur Demokratie – Die deutsche Perspektive“
Kleve war zu 80 % zerstört, als die evakuierten Bürger zurückkehrten. Sie standen vor enormen Herausforderungen: Wie organisierte sich der Alltag? Wie wurde eine neue Verwaltungsstruktur geschaffen? Welche Chancen bot dies für die Demokratie? Trotz harter Lebensbedingungen zwischen den Trümmern arbeitete man unter alliierter Aufsicht daran, eine demokratische Ordnung wiederherzustellen.
Anmeldung unter www.vhs-kleve.de