Zum Tag des offenen Denkmals am 9. September werden die unbekannten Seiten der Klosterkirche in Kleve gezeigt – und neue Forschungsergebnisse präsentiert
Die Kirche liegt im Zentrum der Stadt, wird jede Woche von Gottesdienstbesuchern genutzt, und trotzdem gibt es im ehemaligen Klever Minoritenkloster zahlreiche Eckchen, die entweder in Vergessenheit geraten oder einfach nicht öffentlich zugänglich sind. Birgit van den Boom und Wiltrud Schnütgen freuen sich daher, beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 9. September, die ehemalige Klosterkirche einer breiten Öffentlichkeit vorstellen zu können: „Diese Kirche ist wirklich etwas Besonderes“, sagt Schnütgen.
Und man bekommt beim Tag des offenen Denkmals auch neue Forschungsergebnisse zu hören. Wiltrud Schnütgen führt ab 12 und ab 14 Uhr für jeweils eine Stunde [Angaben korrigiert] durch und um die Kirche. Sie berichtet über die Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen, die im Zusammenhang mit der Erstellung des Klever Rathauses gemacht worden sind. Die Historie des Klosters ist nicht nur viel älter als einst angenommen, die Minoriten haben hier auch ihre italienischen Traditionen in Kleve eingeführt: Es kam auf einmal Borretsch auf den Tisch, und auch der Kräuterschnaps wurde durch die Minoriten eingeführt.
Sakristei und Chorgestühl
Birgit van den Boom bietet in der Klosterkirche eine zweite Führung an (ab 11 und ab 13 Uhr für jeweils eine Stunde) [Angaben korrigiert] und konzentriert sich dabei mehr auf das Gebäude. Sie führt durch die sonst nicht zugängliche Sakristei und informiert über das Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert und die Barockkanzel von 1698. Treffpunkt ist für beide Führungen der Pastor- Leinung-Platz hinter dem Rathaus.
„Diese Kirche ist wirklich etwas Besonderes.“
Wiltrud Schnütgen, Stadtführerin in Kleve
Der Kellener Heimat- und Kulturverein Cellina bittet auf den Kellener Friedhof. Wolfgang Dahms erklärt, dass man hier den Ehrenfriedhof vorstellen wolle mit den Ehrenmalen von 1923 und 1982. Unter anderem wurden in der jüngeren Vergangenheit alle Opfer des Zweiten Weltkrieges zusammengetragen. Dieser „Memorial Park“, wie Dahms ihn jetzt nennt, soll den Klevern ins Bewusstsein gerückt werden. Auch die Alte Kirche an der Kreuzhofstraße und die Neue Kirche an der Overbergstraße werden an diesem Tag geöffnet sein. Die Führungen beginnen um 10.30 Uhr, 12.30 Uhr und um 14.30 Uhr.
Auf großes Interesse stößt aktuell der Alte Tiergarten. Mit der Fertigstellung des Parkpflegewerkes und den vorgestellten Maßnahmen bekomme man jetzt eine Vorstellung von dem Wert des Tiergartens: „Der Alte Tiergarten ist Kleves Identität, und diese wollen wir bewahren“, sagte Gerlinde Semrau-Lensing bei der Vorstellung des Programms. Am 9. September bietet der Klevische Verein einen geführten Spaziergang von der Schwanenburg bis zum Papenberg. Der Abschluss erfolgt auf dem Meyerhof. Beginn: 14 Uhr.
Quelle: NRZ, Andreas Gebbink, 31.08.2018