Event

Eine Vortragsreihe im Rahmen des Gedenkens “75 Jahre Endphase des Zweiten Weltkriegs”

 

Thema: Ein frommer Klever geht über die Grenze.
Das “eigenartige” Leben des Rudolf Liffers (1886-1953)

Der Klever Rudolf Liffers gründete nach dem Ersten Weltkrieg in Den Haag das Eisenbahntransportunternehmen Trazent. Das war der Beginn einer schönen Karriere, die aber im Zweiten Weltkrieg entgleisen sollte. Ab Mai 1940 ergaben sich in den besetzen Niederlanden für Liffers als Logistikgenie mit geschäftlichem Instinkt große kommerzielle Chancen. Trazent hatte einen großen Anteil am systematischen Raub und an der Plünderung der Niederlande. Aber gerade wegen seiner guten Kontakte zur NS-Führung in den Niederlanden schaffte es der fromme Katholik Liffers auch, Dutzende Niederländer aus den Klauen der Nazis zu retten.

Zum ersten Mal wurde jetzt in niederländischen und deutschen Archiven zu dieser aufregenden grenzüberschreitenden Geschichte geforscht. Der Vortrag zeichnet eine Skizze der facettenreichen und auch widersprüchlichen Gestalt Liffers’. Er wirft viele Fragen zu den Themen Kollaboration, Raub, Widerstand und Grenzen auf.

Veranstaltungsort: Hochschule Rhein-Waal, Campus Kleve, mittelgroßer Hörsaal 2 ( 01 01 002) (Hinweis: Wurde am 21.02.2020 geändert, da eine hohe Nachfrage zu erwarten ist. Falls die Räumlichkeit nicht ausreicht, weichen wir auf das Audimax aus.)
Datum:
Freitag, 28. Februar 2020
Beginn: 18 Uhr
Eintritt: frei
Referenten: Helga Ullrich-Scheyda und Jan Brauer

Helga Ullrich-Scheyda MA (Kleve)
Historikerin. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Geschichte der Klever Juden und der Zeit des Nationalsozialismus im Klever Raum. Unter anderem hat sie im Rahmen der Stolpersteinverlegungen in Kleve das Leben und Schicksal jüdischer Opfer der Nazi-Gewalt dokumentiert. Eine Veröffentlichung zur Geschichte Kranenburgs in der NS-Zeit in Buchform ist in Vorbereitung.

Drs. Jan Brauer (Nijmegen)
Freier Historiker, der im Moment eine Dissertation zur deutsch – niederländischen Grenzregion während der NS-Zeit vorbereitet.

Weiterer Vortrag in der Reihe:

am 20. März 2020

Den Folder zur Veranstaltungsreihe können Sie downloaden.