Eine Vortragsreihe im Rahmen des Gedenkens “75 Jahre Endphase des Zweiten Weltkriegs”
Thema: Wer waren „die Nazis“? Täterschaft und Entnazifizierung am Beispiel niederrheinischer Biographien
Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges versuchten die Alliierten, die Verantwortlichen für die nationalsozialistischen Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Neben den Haupttätern, die von Gerichten verurteilt wurden, mussten sich viele Deutsche den Entnazifizierungsverfahren unterziehen und wurden in die Kategorien Minderbelastete, Mitläufer oder Entlastete eingereiht.
Aber nach welchen Kriterien wurde hier entschieden? Die Entnazifizierungsakten ermöglichen nicht nur Einblicke in die NS-Zeit, sondern vermitteln auch die Auffassungen der Siegermächte und der Deutschen in der Nachkriegszeit. Als Nazis galten “üble” Parteiaktivisten, die ihre Macht brutal ausgenutzt und sich skrupellos bereichert hatten. Aber waren diese wirklich die einzigen, die der “Bewegung” zum Sieg verholfen und dazu beigetragen hatten, dass das NS-Regime seine Verbrechen verüben konnte?
Veranstaltungsort: Hochschule Rhein-Waal, Campus Kleve, Hörsaal 1 (01 EG 005)
Datum: Freitag, 24. Januar 2020
Beginn: 18 Uhr
Eintritt: frei
Referentin: Helga Ullrich-Scheyda MA (Kleve)
Historikerin. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Geschichte der Klever Juden und der Zeit des Nationalsozialismus im Klever Raum. Unter anderem hat sie im Rahmen der Stolpersteinverlegungen in Kleve das Leben und Schicksal jüdischer Opfer der Nazi-Gewalt dokumentiert. Eine Veröffentlichung zur Geschichte Kranenburgs in der NS-Zeit in Buchform ist in Vorbereitung.
Weitere Vorträge in der Reihe:
und am 20. März 2020
Den Folder zur Veranstaltungsreihe können Sie downloaden.