Eine Vortragsreihe im Rahmen des Gedenkens “75 Jahre Endphase des Zweiten Weltkriegs”
Thema: „Verbotener Umgang“. Die Strategie des NS-Staates, Beziehungen zwischen Deutschen und Kriegsgefangenen sowie Fremdarbeitern/innen zu unterbinden und zu kriminalisieren (1939 – 1945)
Viele Verordnungen und Gesetze hinsichtlich der nationalsozialistischen Familien- und Rassenpolitik verfolgten die Absicht, das „arische Blut“ reinzuhalten, Mischehen zu verhindern, sich „rassisch minderwertiger Menschen“ zu entledigen und Liebesbeziehungen zwischen Deutschen und “Fremdländischen” zu unterbinden: Jede geschlechtlichen oder sozialen Bindungen waren verboten und wurden häufig auch an der Justiz vorbei, also ohne richterliches Urteil, über die Gestapo und ihren Apparat verfolgt. So wurden sowohl die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter/innen als auch die deutschen Arbeitskollegen/innen und Arbeitgeber bespitzelt und überwacht. Denunziationen erfolgten häufig aus der Mitte der Gesellschaft.
Da gerade im weiteren Verlauf der Kriegsjahre immer mehr Männer zum Kriegsdienst eingezogen wurden, sahen die NS-Ideologen und Partei-Funktionäre besonders die deutsche Frau als gefährdet an.
Aufgrund aktueller Archivstudien werden Fallbeispiele aus den Kreisen Wesel und Kleve zur Problemlage ausführlich dargestellt.
Veranstaltungsort: Hochschule Rhein-Waal, Campus Kleve, Hörsaal 2 (01 01 002)
Datum: Freitag, 13. Dezember 2019
Beginn: 18 Uhr
Eintritt: frei
Referent: Dr. Rüdiger Gollnick (Bocholt)
Erziehungswissenschaftler und Regionalhistoriker. Er verfasste das Buch „Fremd im Feindesland – Fremd im Heimatland. DP-Lager und Rheinwiesenlager. Spurensuche am Niederrhein 1945“ und weiterer Veröffentlichungen zum Schicksal der Zwangsarbeiter/innen und Kriegsgefangenen.
Weitere Vorträge in der Reihe:
und am 20. März 2020
Den Folder zur Veranstaltungsreihe können Sie downloaden.